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Herausforderungen für die Zukunft

Auch wenn heute noch nicht sicher ist, welche wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Waldbesitzer in der Zukunft erwartet, - ob beispielsweise die Forstverwaltung ihr bisheriges Dienstleistungsangebot aufrecht erhalten kann - so können doch auf der Basis der aktuellen Entwicklungen wesentliche Tendenzen abgelesen werden:

  1. Die auf dem Holzmarkt bereits eingetretenen Konzentrationsprozesse werden sich durch die fortschreitende Globalisierung, wie auch durch die bevorstehende Osterweiterung der Europäischen Union verstärkt fortsetzen. Waldbesitzer werden daher künftig in vermehrtem Umfang das Holzangebot zusammenfassen müssen. Hier sind die forstlichen Zusammenschlüsse, die Waldbauvereine gefordert. 
  2. Mit dem weiteren Strukturwandel in der Landwirtschaft wird der Anteil der nichtbäuerlichen Privatwaldbesitzer steigen. Damit verbunden ist das Fehlen von Arbeitsgeräten, Arbeitstechniken und Arbeitsfertigkeiten. Hinzu kommen durch Berufs- und/oder Wohnungswechsel entstehende größere Entfernungen zum eigenen Wald. Die Forstbetriebsgemeinschaften/Waldbauvereine müssen deshalb gemeinsam mit der Forstverwaltung in den Fällen, in denen der Besitzer die Betriebsarbeiten nicht mehr selbst durchführen kann oder will, Unternehmereinsatz bzw. komplette Dienstleistungen organisieren. 
  3. Einer weiteren Besitzzersplitterung des Privatwaldes muss entgegengewirkt werden. Neben Flurbereinigungsverfahren, die zugegebenermaßen kostenintensiv und langwierig sind, sollten die Waldbauvereine im Rahmen ihrer Möglichkeit Waldbörsen organisieren, die dazu führen, verkaufswillige Privatwaldbesitzer mit kaufwilligen zusammenzubringen. Im Rahmen von Flurbereinigungen muss unbedingt auf ein angemessenes Waldwegenetz hingewirkt werden. 
  4. Die Daten- und Kartengrundlagen besonders im Kleinprivatwald sind unbefriedigend. Daran haben auch die Ergebnisse der neuen Bundeswaldinventur, ergänzt um die Länderergebnisse, nichts geändert. Die Waldbauvereine benötigen verbesserte Naturaldatengrundlagen, die gezielt zur Mobilisierung von Holzeinschlagsreserven genutzt werden können. Pflegerückstände in den Kleinprivatwäldern können so abgebaut werden.

Letztendlich zeigen die künftigen Herausforderungen, dass an einer Professionalisierung der Geschäftsstellen der Waldbauvereine, die den Holzverkauf als ihre zentrale Aufgabe auffassen müssen, kein Weg vorbeiführt. Um diese Entwicklung zu unterstützen und zu fördern, hat der Bund und das Land entsprechende Programme aufgelegt, um den Gedanken der „Hilfe zur Selbsthilfe“ voranzubringen.